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"Begrifferklärungen" - Vergoldungen:

Legierungselemente beeinflussen den Metallpreis, der vor allem beim Rotgold mit zunehmenden Legierungsanteilen stark abnimmt. Eine billigere Methode und zudem für große Flächen besonders gut geeignet ist das Vergolden von weniger wertvollen Materialien. Unter Vergoldung versteht man die Oberflächenveredelung von metallischen oder nichtmetallischen Gegenständen. Die Kunst des Vergoldens geht bis ins Altertum zurück und nutzt die extreme Dehnbarkeit von Gold aus. In der Fachsprache wird der Metallauftrag als "Plattinieren" bezeichnet, wobei dieser Vorgang mechanisch oder galvanisch erfolgen kann.

Beim mechanischen Plattieren muss zunächst das Blattgold hergestellt werden, indem ein Stück Feingold zwischen Pergamentpapier gelegt und mittels eines Hammers ausgeschlagen wird. Der Vorgang wird so oft wiederholt bis das Blattgold die gewünschte Stärke (1/200 mm bis 1/1000 mm) aufweist. Die verhärtete Oberfläche wird durch Glühen wieder erweicht.
Beim Plattiervorgang wird mit Hitze und Druck das dünne Blattgold auf eine dickere Trägermetallplatte aufgewalzt.. Daher kommt auch der Name "Walzgold". Andere Verfahren um Gold aufzutragen sind die Matt- oder Ölvergoldung und der beliebteren Glanz- oder Polimentvergoldung (früher Branntwein- oder Säurevergoldung genannt). Blattgold wird u.a. auch bei der Buchherstellung (Vergolden der Außenkanten von Buchseiten, sowie zur Veredelung von Schrift und Zierat lederner Einbände) und bei Bilder- und Spiegelrahmen angewendet. In der Malerei wurden vor allem in der Gotik Teile von Tafelbildern mit echtem Blattgold belegt oder mit in Eiklar gebundenem Goldstaub, dem so genannten Pudergold, bemalt.

Eine weitere Möglichkeit metallische Gegenstände zu veredeln ist das Galvanisieren (Plaqué). Der Vorgänger, die Feuervergoldung (Quecksilbervergoldung), war bereits im alten Rom bekannt. Die Galvanotechnik wurde erstmals 1830 entwickelt und ist ein Verfahren, bei dem Metalle oder durch Graphitstaub elektrisch leitend gemachte Nichtmetalle mittels Elektrolyse mit einer (Edel-)Metallschicht überzogen werden (Elektroplattieren).

Im Detail: Beim Galvanisieren wird das fertig geformte und bearbeitete Teil in eine wässrige Metallsalzlösung (Elektrolyt) getaucht und mit dem negativen Pol einer Gleichstromquelle verbunden. Das Teil ist damit "kathodisch" geschaltet und wird "Kathode" genannt. In einem bestimmten Abstand von der Kathode wird das Gold in den Elektrolyten getaucht und mit dem positiven Pol einer Gleichstromquelle verbunden. Es ist damit "anodisch" geschaltet und heißt "Anode". Wenn jetzt der Gleichstrom angeschlossen wird und fließt, geht das Metall der Anode als Metall-Ion in Lösung und wird von der Kathode angezogen. Dort nimmt es Elektronen auf und setzt sich als Metall auf der Kathode ab. Die Auflagenstärke ist überall gleichmäßig stark und lässt sich genau steuern.

 

Golddoublé

Goldplattiert

Vergoldet

Der Feingehalt beträgt min. 10/1000 des Gesamten

Der Feingehalt beträgt min. 3/1000 des Gesamten

Der Feingehalt beträgt weniger als 3/1000 des Gesamten

Auf 1 kg entfallen min. 10 g Feingold

Auf 1 kg entfallen min. 3 g Feingold

Auf 1 kg entfallen weniger als 3 g Feingold

 

Der Feingehalt einer Vergoldung wird in "Milliéme" (1 Milliéme = 1/1000 der Gesamtmasse) gemessen. Die Auflagenstärke (Gold bzw. -Legierung) wird in "Mikron" (1 Mikron = 1/1000 mm) angegeben. Laut Gesetz (FeingehG) darf der Feingehalt von Auflagen (Vergoldungen) weder in Tausendstel (Promille), noch in Karat angegeben werden.


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